Orgelwerke

Braunschweig, Dom

Renovierung und Umbau der Schuke-Orgel (1962) | IV/57 | 2003/2022

Die große Orgel im Westwerk des Braunschweiger Domes wurde 1962 von der Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke mit 55 klingenden Registern auf vier Manualen und Pedal erbaut. Sie besitzt Schleifladen mit mechanischer Spieltraktur und elektrischer Registertraktur.

1992 ergänzte die Erbauerfirma einen Schwellkasten für das als Oberwerk positionierte Positiv und stattete den Spieltisch mit neuen Registerstaffeln, einem 64-fachen Setzer und weiteren Spielhilfen aus.

2003 erfolgte unsere Werkstatt eine umfassende Renovierung sowie ein Umbau des Instrumentes. Alle Register wurden neu intoniert und der Winddruck erhöht, wobei auch die gesamte Windanlage überarbeitet wurde. Einige bestehende Register wurden durch neue Stimmen ersetzt und zwei neue Register hinzugefügt. Zur Verbesserung der Schwellwirkung wurden die Wände und Jalousien des Schwellwekes mit Bleiplatten und Isoliermaterial belegt. Zudem wurde eine neue Setzeranlage installiert.

In den Jahren 2021-2022 haben wir die zwischenzeitlich durch externe Anbieter mit einer zusätzlichen elektrischen Spieltraktur und neuen Digitaltechnik ausgestatteten Orgel einer weiteren Nachintonation unterzogen und drei Register erneuert.

Die Maßnahmen der letzten 20 Jahre zielten darauf ab, dem Orgelklang unter Beibehaltung des neobarocken Charakters mehr Gravität und Farbe zu verleihen und die Klangressourcen mittels Digitaltechnik musikalisch effektiver ausschöpfen zu können. Zudem ist die Schuke-Späth-Orgel technisch und klanglich darauf ausgerichtet worden, die Hauptorgel der neuen Orgelanlage zu bilden, die gemeinsam mit unserer neuen Chororgel 2023 entstanden ist.

 

Foto: L. D. Zickermann
Foto: L. D. Zickermann
Foto: L. D. Zickermann
Foto: L. D. Zickermann
Pedalpfeifen, Foto: L. D. Zickermann
Pfeifen im Hauptwerk, Foto: L. D. Zickermann
Pfeifen im Hauptwerk von oben; Foto: L D. Zickermann
Pfeifen im Schwellwerk, Foto: L. D. Zickermann

Disposition

I. Schwellwerk C-g3

  1. Prinzipal 8'
  2. Gedackt 8'
  3. Spitzgambe 8'
  4. Schwebung 8' (2003 neu, urspr. Cymbel 3f. 1/4')
  5. Oktave 4'
  6. Koppelflöte 4'
  7. Waldflöte 2'
  8. Sesquialtera 2f. 2 2/3'
  9. Quinte 1 1/3'
  10. Mixtur 5f. 2' (2003 neu, urspr. Scharff 5-7f. 1 1/3')
  11. Fagott 16' (2003 ersetzt)
  12. Englische Trompete 8' (2003 neu)
  13. Deutsche Oboe 8'
    Tremulant

II. Hauptwerk C-g3

  1. Prinzipal 16'
  2. Oktave 8'
  3. Rohrflöte 8'
  4. Oktave 4'
  5. Nachthorn 4'
  6. Quinte 2 2/3'
  7. Oktave 2'
  8. Flachflöte 2'
  9. Mixtur 5-6f. 2' (2022 modifiziert)
  10. Scharff 4f. 1'
  11. Trompete 16'
  12. Trompete 8'
  13. Trompete 4'

III. Brustwerk links (schwellbar) C-g3

  1. Holzgedackt 8'
  2. Holzprinzipal 4'
  3. Prinzipal 2'
  4. Sifflöte 1'
  5. Terzian 2f. 1 3/5'
  6. Scharff 3-5f. 2/3'
  7. Trichterregal 8'
  8. Schalmey 8' (2021 neu, urspr. Singend Regal 4')
    Tremulant

IV. Brustwerk rechts (schwellbar) C-g3

  1. Metallgedackt 8' (2022 umgearbeitet, urspr. Quintadena 8')
  2. Blockflöte 4'
  3. Rohrpfeife 2'
  4. Dezime 2f. 2 2/3' + 1 1/7'
  5. Septade 2f. 1 3/5' + 8/9'
  6. Cymbel 3f. 1/2'
  7. Rankett 16'
  8. Krummhorn 8'
    Tremulant

Pedal C-f1

  1. Untersatz 32' (2003 neu)
  2. Prinzipal 16'
  3. Subbass 16'
  4. Zartbass 16' (2003 umgearbeitet, aus Quinte 10 2/3')
  5. Oktave 8'
  6. Gemshorn 8'
  7. Choralbass 4'
  8. Nachthorn 2'
  9. Theorbe 3f. 3 1/5' + 2 2/7' + 1 7/9' (2022 neu, urspr. Rauschpfeife 3f.)
  10. Mixtur 6f. 2'
  11. Fagott 32'
  12. Posaune 16'
  13. Trompete 8'
  14. Trompete 4'
  15. Cornett 2'

Koppeln: I-P, II-P, III-P, IV-P, II-I (2017), III-I (2003), IV-I (2003), Sub/Super I (2017), I-II, III-II, IV-II, Sub/Super II (2017), Sub I-II (2003), Super I-II (2017), IV-III, Sub/Super III (2017), Sub/Super IV (2017)

Morgenstern, Abendstern

Setzeranlage mit Touch-Display und zusätzliche elektrische Spieltraktur extern ergänzt (2017)