Orgelwerke

Freiburg, Friedenskirche

Renovierung und Einbau einer Schuke-Orgel (1976) | II/28 | 2019

Im Jahr 1976 baute die Firma Schuke für die ev. Freiburger Pauluskirche eine zweimanualige Orgel mit kombinierter Traktur, technisch und klanglich im Stil der Zeit. Das qualitätvoll und solide konstruierte Instrument fand in der Paulusgemeinde leider keine Verwendung mehr. Somit ergab sich für die Gemeinde der ev. Friedenskirche die Möglichkeit, die Schuke-Orgel in ihr Kirchengebäude zu übernehmen und gleichzeitig die aus unterschiedlichen Gründen unbefriedigende Orgelsituation durch den Ersatz der bisher dort hinter einem Freipfeifenprospekt installierten Steinmeyer-Orgel auf ein einwandfrei funktionierendes und musikalisch gewünschtes Niveau zu heben.

Die Schuke-Orgel wurde zunächst aus der Pauluskirche ausgebaut und zwischengelagert. Als nächstes erfolgte eine grundlegende Renovierung des Instrumentes mit Überarbeitung des Spieltisches, der Trakturen und der Elektrik; eine Setzeranlage kam ebenfalls neu hinzu. Auch das unter Druckabfall leidende Windsystem wurde mittels entsprechender Maßnahmen deutlich stabilisiert.

Vor dem Einbau in die Friedenskirche waren bauliche Änderungen und Sicherungsarbeiten im Emporenbereich erforderlich, um die Orgel dort aufstellen zu können. Dazu gehörte auch die Entfernung der Betonträgerkonstruktion, auf der die alte Orgel an der Rückwand hing. Die Schuke-Orgel steht auf dem Emporenboden und reicht mit dem beidseitigen Pedalgehäuse fast bis an die hölzerne Satteldach-Kirchendecke. Um den Prospekt optimaler in die neue architektonische Umgebung zu integrieren, wurde dessen Mittelbereich mit Haupt- und Oberwerk etwas in die Höhe gestreckt, so dass die zentralen Gehäuseelemente weiter in den Dachgiebel hineinreichen, anstatt auf gleicher Höhe mit den Pedalfeldern zu enden. Des weiteren erhielt die ehemals holzsichtige Oberfläche eine weiße Farbfassung entsprechend den Kirchenwänden. Auch die Flickenmuster-Schleierbretter wurden gegen neue in modernerer Linienoptik ausgetauscht, die einen besseren optischen Bezug zur Struktur der Kirchendecke herstellen.

Die abschließend durchgeführte Nachintonation beseitigte klangliche Unausgewogenheiten und verleiht der Orgel unter Beibehaltung der neobarocken Klangästhetik mehr Fülle und Farbe, sowie eine Anpassung an die neue akustische Situation.

Die Gemeinde hat eine Internetseite mit Informationen zu dem Projekt eingerichtet:
www.friedensorgel-zieht-um.de
 

 

Blick zum Altar

Disposition

I. Hauptwerk C-g3

  1. Bordun 16‘
  2. Principal 8‘
  3. Gemshorn 8’
  4. Oktave 4’
  5. Gedackt 4’
  6. Nassat 2 2/3’
  7. Oktave 2’
  8. Mixtur 4-6f. 1 1/3’
  9. Trompete 8’

II. Oberwerk (schwellbar) C-g3

  1. Rohrflöte 8‘
  2. Dulciana 8‘
  3. Principal 4‘
  4. Blockflöte 4’
  5. Feldpfeife 2’
  6. Quinte 1 1/3’
  7. Sesquialter 2f. 2 2/3’
  8. Scharff 4-5f. 1’
  9. Terzcymbel 3f. 1/6’
  10. Dulcian 16‘
  11. Trichterregal 8‘
    Tremulant

Pedal C-f1

  1. Principal 16‘
  2. Subbaß 16‘
  3. Oktave 8’
  4. Baßflöte 8’
  5. Hohlflöte 4’
  6. Hintersatz 4f. 2 2/3’
  7. Posaune 16’
  8. Schalmei 4’

 

3 Normalkoppeln
Setzeranlage

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