Orgelwerke

Altenbochum, Lukaskirche

Restaurierung der Sauer-Orgel (1899) | II/30 | 2004

Viel zu spät ist der historische und musikalische Wert der Orgeln der Jahrhundertwende um 1900 erkannt worden. Sie wurden lange als Fabrikorgeln bezeichnet und mit Begriffen wie Verfall und Dekadenz belegt. Deshalb sind viele dieser Orgeln verschwunden und durch neue Instrumente ersetzt worden. Um so erfreulicher ist es, dass in Bochum diese Wilhelm- Sauer-Orgel in großen Teilen über 100 Jahre überdauern konnte.

Bei einem Umbau der Orgel vor ca. 50 Jahren erhielt die Orgel einen neuen Spieltisch mit elektrischer Traktur. Dies wurde wieder in den originalen, pneumatischen Zustand zurück geführt. Da aber das Wissen um den Bau von pneumatischen Trakturen und Spieltischen weitgehend verloren ist, sind wir froh, in der Lage zu sein, über Fachpersonal und Kenntnisse zu verfügen, um eine solche Arbeit durchführen zu können. Die Windversorgung der Orgel war ebenfalls stark verändert und mußte fast komplett rekonstruiert werden.

Das elektrische Gebläse und der große Magazinbalg sind im Turmraum untergebracht. Über Holzkanäle wird der Wind in die Windladen und in den Spieltisch geleitet und durch Regulierbälge beruhigt.

Disposition

I. Manual C-g3

  1. Bourdon 16'
  2. Prinzipal 8'
  3. Flute harmonique 8'
  4. Viola di Gamba 8'
  5. Gedackt 8'
  6. Gemshorn 8'
  7. Dolce * 8'
  8. Octave 4'
  9. Rohrflöte 4'
  10. Piccolo 2'
  11. Mixtur 4f
  12. Trompete * 8'

II. Manual C-g3

  1. Lieblich Gedackt * 16'
  2. Principal * 8'
  3. Lieblich Gedackt 8'
  4. Konzertflöte 8'
  5. Aeoline * 8'
  6. Vox coelestis * 8'
  7. Schalmei * 8'
  8. Fugara * 4'
  9. Traversflöte 8'
  10. Rauschquinte 2-fach *

Pedal C-f1

  1. Principal 16'
  2. Violon * 16'
  3. Subbass 16'
  4. Oktavbass 8'
  5. Bassflöte 8'
  6. Violoncello * 8'
  7. Octave 4'
  8. Posaune 16'


Die mit einem * gekennzeichneten Register sind rekonstruiert, die übrigen Register sind original.