Orgelwerke

Lörrach, Ev. Stadtkirche

Renovierung der Wagner/Vier-Orgel (1965/89) | III/42 | 2025

FERTIGSTELLUNG GEPLANT FÜR 2025

Die Evangelische Stadtkirche in Lörrach wurde unter Beibehaltung des mittelalterlichen Turmes 1817 neu errichtet. Die klassizistische Saalkirche mit flacher Decke und umlaufender Empore zeichnet sich durch eine klare und sehr schlichte Formensprache aus. Im gleichen Jahr stellte Johann Ferdinand Balthasar Stieffell aus Rastatt eine neue Orgel auf, in deren Prospekt bereits neugotische Ornamente auftauchen. 1882 erfolgte ein Orgelneubau in dem bis heute erhaltenen Stieffell-Gehäuse durch Eberhard Friedrich Walcker (op. 417). 

Unter Verwendung historischer Pfeifensubstanz von Stiefell und Walcker baute die Firma Wagner (Grötzingen) 1965 eine neue Orgel in das bestehende Gehäuse. Dieses Instrument wurde 1989 einem Umbau durch die Fa. Vier (Friesenheim) unterzogen, bei dem u.a. die Aufstellung der Orgel und ihre innere Anlage verändert wurde.

Im Rahmen der geplanten Kirchenrenovierung soll die Orgel von uns grundlegend renoviert und dabei technisch-klangliche Schwachstellen korrigiert werden. Dazu werden wir die Orgel komplett demontieren. Dabei werden einige nachteilige Änderungen von 1989 wieder rückgängig gemacht. Die zuvor beengte Situation innerhalb der Orgel wird durch Versetzen der großen Pedalpfeifen neben das Gehäuse entschärft. Auch Gebläse und Vorbalg werden versetzt, um die Zugänglichkeit zu verbessern. Der zu knapp bemessene Schwellkasten wird in größeren Dimensionen und mit effektiveren Dämmeigenschaften neu gebaut. Die hinteren Gehäusewände werden erneuert. Insgesamt wird die Orgel mehr Abstand zur Kirchenwand haben.

Außer den ohnehin notwendigen Renovierungsarbeiten an Pfeifenwerk, Gehäuse, Windladen, Trakturen und Spieltisch samt Elektrik und Beleuchtung bedarf das Windsystem einer umfassenden Überarbeitung, bei der die Druckverhältnisse stabilisiert werden. Eingesunkene Pfeifenfüße müssen gerichtet werden.

Eine intensive Neuintonation wird die klanglichen Stärken der Orgel noch besser zur Geltung bringen. Hiervon werden besonders die Zungenstimmen profitieren. Das ehemalige Register Scharf im Schwellwerk wird durch ein musikalisch nützlicheres Gemshorn 4‘ ersetzt. Die bisher stark ungleich schwebende Stimmung wird zugunsten einer breiteren Verwendbarkeit abgemildert.

Disposition

I. Hauptwerk C-g3

  1. Bourdon 16'
  2. Prinzipal 8'
  3. Gamba 8'
  4. Bourdon 8'
  5. Oktave 4'
  6. Rohrflöte 4'
  7. Quinte 2 2/3'
  8. Oktave 2'
  9. Cornet 5fach 8'
  10. Mixtur 5fach 1 1/3'
  11. Zimbel 3fach 1/2'
  12. Trompete 8'
  13. Clairon 4'

II. Schwellwerk C-g3

  1. Gedackt 8'
  2. Salicional 8'
  3. Flöte 8'
  4. Schwebung 8'
  5. Prinzipal 4'
  6. Holzflöte 4'
  7. Gemshorn 4' (neu, ersetzt Scharf)
  8. Sesquialter 2fach 2 2/3'
  9. Waldflöte 2'
  10. Quinte 1 1/3'
  11. Fagott 16'
  12. Oboe 8'
    Tremulant

III. Positiv C-g3

  1. Rohrflöte 8'
  2. Spitzflöte 4'
  3. Nazard 2 2/3'
  4. Doublette 2'
  5. Terz 1 3/5'
  6. Cymbel 4fach 1'
  7. Cromorne 8'
    Tremulant

Pedal C-f1

  1. Prinzipal 16'
  2. Subbaß 16'
  3. Octavbaß 8'
  4. Gemshorn 8'
  5. Rohrflöte 4'
  6. Choralbaß 4'
  7. Rauschwerk 4fach 2 2/3'
  8. Posaune 16'
  9. Trompetbaß 8'
  10. Claironbaß 4'

    6 Normalkoppeln
    mechanische Schleifladen